90 SuS besuchen den „Tag der kaufmännischen-verwaltenden Berufe“ an SDS und FLS
kennenlernen, sich ein authentisches Bild von den Arbeitsinhalten, den Abläufen und sogar von den Firmen und Verwaltungen machen? Kaum vorstellbar. Aber mit klarer Zielvorstellung, exakter Planung und präziser Umsetzung klappt so etwas hervorragend.
Am 8.11.2018 konnten rund 90 Schülerinnen und Schüler (SuS) in den Räumen der SDS und FLS im 45-Minuten Takt an vier Stationen in unterschiedliche Berufe erste Einblicke gewinnen.
Sozialdezernent Christoph Manjura eröffnete die zweite Veranstaltung dieser Art mit den Worten: „Der Übergang von Schule in den Beruf ist uns wichtig. Deshalb unterstützen wir als Stadt bei der Orientierung und Vermittlung von Ausbildungsplätzen.“ Thomas Meyke, Schulleiter FLS, hob hervor, dass „der Übergang von Schule ins richtige Leben nicht immer einfach“ sei und aus diesem Grund der Orientierungstag durchgeführt würde. Simone Breitsch, SDS, schloss sich dem an: „Ich bin sehr froh darüber, dass wir den Tag der kaufmännischen-verwaltenden Berufe nun bereits zum zweiten Mal in Zusammenarbeit mit der Schulsozialarbeit und der Friedrich-List-Schule für interessierte Schülerinnen und Schüler anbieten können und damit einen wertvollen Beitrag zur Berufsorientierung leisten.“
Die vorgestellten Berufe stellen nur einen Teil des Ausbildungsangebots der kaufmännischen Berufsschulen dar:
- Verkäufer/-in / Kaufleute im Einzelhandel (P&C und Azubis der FLS)
- Kaufleute im Groß- und Außenhandel (METRO und Azubis der FLS)
- Kaufleute im Gesundheitswesen/ Sozialversicherungsfachangestellte/r (BARMER)
- Kaufleute für Büromanagement (Statistisches Bundesamt)
- Verwaltungsfachangestellte/r (Stadtverwaltung LH Wiesbaden)
- Steuerfachangestellte (Azubis der SDS)
- Rechtsanwaltsfachangestellte/r (Frau Rechtsanwältin Nicole Sturm mit Azubi der SDS)
Sowohl die Vielfalt der Berufe wie auch die höchst interessanten Präsentationen waren beeindruckend und abwechslungsreich:
Während P&C im freien Vortrag das Berufsbild und das eigene Unternehmen darstellte, informierte METRO C&C die SuS mit einem Imagefilm über die Aufgaben und Tätigkeiten im Großhandel. Ergänzend hierzu berichteten Azubis aus dem Groß- und Außenhandel (FLS) über ihre jeweiligen Ausbildungsbetriebe. Im Vortrag der BARMER Ersatzkasse wurden die fachspezifischen Anforderungen an Kaufleute im Gesundheitswesen vorgestellt aber auch Klartext geredet, was die Anforderungen an Abschlussnoten angeht, um in die engere Bewerberauswahl zu kommen: Auf einen Azubi-Platz kämen rund 150 Bewerbungen; mit einem Vierer-Zeugnis bestünde daher keine Chance. Beim Statistischen Bundesamt konnten die SuS erfahren, wie ein großer Teil der Erhebungen und Statistiken zur Grundlage von wirtschafts- und sozialpolitischen Entscheidungen herangezogen werden; so könne eine Unfallstatistik dazu führen, dass beispielsweise Geschwindigkeitsbegrenzungen, Helm- oder Anschnallpflicht eingeführt würden. Die Landeshauptstadt Wiesbaden bot im Anschluss an ihre Präsentation den SuS Rollenspiele an, bei denen – nach kurzer Unterweisung – „Bürger“ typische Fragen stellen konnten, die von den „Amtsmitarbeitern“ zu beantworten waren, wodurch ein realistischer Einblick in den Behördenalltag ermöglicht wurde. Unter Leitung von Abteilungsleiterin Anne Paulsen und Kollege Ewald Bauer hatten Azubis der Klasse 11Stb von der SDS ebenfalls ein Rollenspiel vorbereitet, in dem Alltagsfälle in einer Steuerkanzlei skizziert wurden: Der Mandant, der für seine Steuererklärung keinerlei Belege vorbereitet und sortiert hatte oder die Lehrerin, die sich für die Absetzbarkeit der Werbungskosten für das häusliche Arbeitszimmer interessierte. Mit einem Film über prominente Berufskolleginnen, wie zum Beispiel Meghan Markle oder Jennifer Lopez, beide gelernte Rechtsanwaltsfachangestellte, warb Rechtsanwältin Nicole Sturm mit ihrer Auszubildenden (SDS) für diesen Ausbildungsberuf.
Die sehr informative und kurzweilige Veranstaltung kam bei den SuS außerordentlich gut an:
Bei Sena Merve Demirs (HH2) wurde das Interesse für Tätigkeiten beim Rechtsanwalt geweckt, denn sie „mag Bürotätigkeiten, Termine vor- und nachzubereiten“ und stellt sich den Umgang mit Mandanten spannend vor. Elena Jauernik (HH1) hingegen liebt „den Kontakt zu Menschen in Kombination mit dem Verkauf von Anziehsachen“ und könnte sich eine Ausbildung im Einzelhandel vorstellen. Auch Arian R. (HH1), der bereits ein Praktikum im Kaufhof in der Sportabteilung absolvierte, hat Interesse am Verkauf, „am liebsten in einem großen Unternehmen mit vielen Filialen“. Unentschlossen ist noch Iyangaran Parthipan (HH1), der die Tätigkeiten im Gesundheitswesen genauso interessant findet wie die Aufgaben im IT-Bereich eines Groß- und Außenhandels.“
Der Orientierungstag war ein großer Erfolg, da er „gerade für die Schülerinnen und Schüler der einjährigen Höheren Berufsfachschule, die aktuell im Unterricht an der SDS kaufmännische Grundkenntnisse erwerben, eine sehr gute Möglichkeit (bietet), sich über die Schwerpunkte verschiedener kaufmännischer Ausbildungsberufe und –betriebe zu informieren und eine nachhaltige Berufswahlentscheidung zu treffen“, erklärte Simone Breitsch (SDS).
Aus dieser Perspektive wäre es großartig, wenn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Herausforderungen ihre zukünftigen Berufsausbildung so begegnen, wie es die Veranstalter des heutigen Tags getan haben: Mit klarer Zielvorstellung, exakter Planung und präziser Umsetzung.
30 Akteure haben diese Veranstaltung vorbereitet. Vonseiten der SDS waren für die Koordination und Konzeptionierung die Abteilungsleiterinnen Simone Breitsch und Corinna Snopek verantwortlich. Ihnen allen und auch den Mitarbeiterinnen des Amts für Soziale Arbeit sei herzlich für ihr Engagement gedankt.
(Petra Hilbert)
Fotostrecke:
Ein Orientierungstag ist sehr wichtig und alle Teilnehmer können davon profitieren. Ob du nun eine Ausbildung zum Bankkaufmann/-frau machst, selber Lehrer wirst oder die besten Akkustaubsauger testest und vergleichst… Der richtige Beruf wartet auf Dich! Irgendwo da draußen, du musst ihn nur finden.