Berufslotsentag in der 12FOa10
„SCHULE UND DANN?“ fragen sich viele Schülerinnen und Schüler (SuS), die an der SDS die Fachoberschule besuchen. Um hierauf Antworten zu finden und die Lernenden beim Übergang von Schule in den Beruf zu unterstützen, hat Kathrin Bussemas, Referendarin unserer Schule, im Rahmen ihrer Examensarbeit einen Berufslotsentag initiiert. Die Veranstaltung vom 15.09.2017 ist pädagogisch im TAF 12.7 (Perspektiven für das Studium und für die Berufs- und Arbeitswelt) eingebunden und war im Format eines Speed-Datings organisiert.
Und das funktionierte nach dem Motto „Informieren, bis das Signal ertönt“: Die SuS hatten je 10 Minuten Zeit, sich bei Vertreterinnen und Vertretern eines Ausbildungsberufes zu informieren. Dann wurde zum nächsten Ausbildungsberuf gewechselt. Vertreten waren die kaufmännischen Berufe Bankkaufmann/-frau, Industriekaufmann/-frau, IT-Systemkaufmann/-frau, Kaufmann/-frau für Versicherungen und Finanzen, Kaufmann/-frau für Büromanagement, Justizfachangestellte/-r sowie Rechtsanwalts-und Notarfachangestellte/r. Für die Berichterstattung und den Erfahrungsaustausch über Eignung, Inhalt und Ablauf von Ausbildungsberufen, als auch die Frage „erst Ausbildung oder direkt Studium?“ hatten sich als Gesprächspartner Auszubildende unserer Berufsschule sowie ehemalige Fachoberschüler der SDS bereit erklärt.
Gespannt warteten die SuS der 12FOa10 auf das Startsignal. „Ich nutze das Speed-Dating, um mir klarzumachen, was ich werden will“, sagte Sara Hasanovic und Chaymaa Ouakil hofft, nach den heutigen 90 Minuten „für sich einen Berufsplan entwickeln zu können.“ Um 11:30 Uhr war es dann endlich soweit. Mit Beginn der ersten Dating-Runde prasselten die Fragen aus den Teilnehmern heraus: Warum hast Du den Beruf erlernt? Was sind Deine Aufgaben? Wie ist die Hierarchie in Deinem Unternehmen? Musst Du viel Englisch sprechen? Was sind die Eignungskriterien? Welche Abschlussnote brauche ich für die Bewerbung? Wie viel verdienst Du? Was wird in Zwischen- und Abschlussprüfungen gefragt? Wie sind Deine Kollegen? Was gehört in ein Berichtsheft? Gibt es Kleidervorschriften? Wo kann man hinterher eingesetzt werden? Welches Studium ergänzt die Ausbildung? Und vieles mehr! Die Informationsvielfalt über die unterschiedlichen Ausbildungsberufe, verbunden mit individuellen Einblicken in diverse Arbeitswelten, war eine gute Orientierung für das, was nach dem Fachabitur kommen könnte. „Mir waren authentische, ehrliche Antworten wichtig, die den SuS die Augen öffnen, damit ihnen die Entscheidung für die Zukunft leichter fällt“, sagte Kathrin Bussemas. Und genau das ist mit dem Berufslotsentag gelungen: Ben Ebert hat er „enorm weitergeholfen“ und Hanae El Hafiani konstatierte „ich dachte, kaufmännische Berufe wären total langweilig, habe dazu aber meine Meinung ändern müssen“. Begeistert erzählte Jessica Strzelczyk, dass sie nun die Berufe „Justizfach-, als auch Rechtanwalts- und Notarfachangestellte super interessant“ fände und Can Safak konkretisierte, „wenn ich Versicherungskaufmann werde, dann mit der Fachrichtung Finanzen“.
Ohne unsere Gäste, die sich viel Zeit genommen und aus ihren persönlichen Berufserfahrungen berichtet haben, wäre der Berufslotsentag nicht machbar gewesen. Unser Dank geht an die SDS-Alumnis Frau Eyla Berres, Herrn Jonas Bretschneider, Herrn Nicolas Burbach, Frau Selin Celir, Herrn Silvio Eisenmann, Herrn Roman Etz, Herrn Claudio Santos Ferreira, Herrn Tim Frick, Frau Vanesse Jusek, Herrn Oliver Maniera, Herrn Lukas Monitas, Herrn Alexander Ritter, Frau Eda Safak, Frau Melissa Seidler, Herrn Leon Velten und Frau Caroline Weiler.
„Der Berufslotsentag sollte ein Testverfahren sein mit dem Ziel, diesen Tag in der gesamten FOS zu integrieren und ein Alumni-Netzwerk mit Absolventen der FOS für die Zukunft aufzubauen“, so Kathrin Bussemas. „Und wenn man weiterdenkt, könnten sich daraus richtige Berufspatenschaften entwickeln und jede Schülerin und jeder Schüler in der FOS einen persönlichen Ansprechpartner erhalten. Das wäre traumhaft!“ Bleibt zu hoffen, dass dieser Traum mit der Unterstützung vieler Kolleginnen und Kollegen an der Schulze-Delitzsch-Schule in Erfüllung geht.
(Petra Hilbert)