Was machen Lehrerinnen und Lehrer bei 30 Grad im Schulteich?

In den Sommerferien, am 06. August 2020, versammelten sich einige hoch motivierte Lehrerinnen und Lehrer und ehemalige Kollegen der Schulze-Delitzsch-Schule, bei 30 Grad im Schatten. Bewaffnet wie die sieben Zwerge, mit Rechen, Schaufeln und Schubkarren haben sie dem Gestrüpp und dem Schlamm im – gar nicht mal so kleinen – Schulteich, den Kampf angesagt.
Vom eigentlichen Teich war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr viel zu sehen. Der Schlamm stand Christian Weißbach, Susanne Jung und Inga Mühlenstedt bis zu den Knien und das Schilf bis zu den Schultern. Auch Nicole Achzet verbrachte ihre Pausen von der Vorbereitung auf das kommende Schuljahr ebenfalls beim Reinigungstrupp und half das Unkraut zu bändigen.
Spaß ist anders, aber schön war es
Eine Frage die einem unbedingt durch den Kopf schießt, wenn man Lehrerinnen und Lehrer und Ehemalige bei 30 Grad zusammen in einem Schlammloch stehen und ackern sieht und das auch noch in der unterrichtsfreien Zeit, ist: Warum? Warum tut ihr euch das an?
Die Teilnehmer waren sich einig: Der Teich muss erhalten bleiben. Die Motivation für die Teilnehmer war bei allen ähnlich und Joachim Luft-Schamschula, ein ehemaliger Kollege, dessen Herz immer noch für die SDS schlägt, bringt es auf den Punkt: „Spaß macht das nicht, aber es ist so schön die alten Kolleginnen und Kollegen mal wieder zu sehen.“
Zudem ist der Teich ein wichtiger Bestandteil des Schulgeländes. Stefan Mathiszik erläuterte, dass der Teich als Überlaufbecken bei Starkregen dient. Außerdem ist die Gartenanlage ein perfekter Ort für die Schülerinnen und Schüler, um im Schatten der Bäume ein wenig zu entspannen.
Die Reinigung extern durch eine Firma durchführen zu lassen kam leider nicht in Frage, da die Kosten das Budget des Fördervereins und der Schule gesprengt hätten.
Jürgen Drieschmanns erklärte, dass er das Projekt vor vielen Jahren ins Leben gerufen und mit seinen Klassen regelmäßig gepflegt habe, deshalb wolle er das auch weiterhin fortführen.
Auch Rainer Strack und Peter Bingel, Jahre lang an der SDS tätig und jetzt im verdienten Ruhestand, fühlen sich der Schule weiterhin zugetan und investierten ihre kostbare Zeit, um das Projekt „Teich“ vor dem Untergang zu bewahren.
Nur einen Anruf weit weg
Rainer Strack erzählt stolz, dass er sich der Schule weiterhin verbunden fühle, denn es sei ja nicht nur schnöde Arbeit gewesen. Vor allem jahrelange Freundschaften machten die Schule für ihn zu einem besonderen Ort. Als Jürgen (Drieschmanns) dann bei ihm anrief und ihm von dem zu gewucherten Teich erzählte, zögerte er keine Sekunde mit seiner Zusage zu einem Arbeitseinsatz.
Die schweißtreibende Arbeit dauerte einen ganzen Tag und das Team beförderte einen kompletten Container Biomüll aus dem Teich.
Der Applaus und der Dank des Kollegiums und der gesamten Schule gilt auf jeden Fall allen Beteiligten.
Die Belohnung ist ein sehr schöner Teich, ja eine Oase im Zentrum des Schulgeländes, in der Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler entspannen können.
Ohne Fleiß, kein Preis
Christian Weißbach schlussfolgerte, dass das Projekt wichtig war. Alle an der SDS können sich ein Stück wohler fühlen und dafür müsse man eben etwas investieren, denn das sei keine Selbstverständlichkeit.
Um die „Oase“ der Schule zukünftig zu erhalten, möchte er dieses Projekt in Zukunft alle zwei Jahre durchführen und freut sich über rege Beteiligung.