Lernort Kino – Abschlussveranstaltung im Murnautheater

Gelungene Abschlussveranstaltung im Murnau-Filmtheater mit den Schülerinnen und Schülern von vier Klassen der SDS im Rahmen des Projektes „Lernort Kino“ am 11.02.2020.

Schon seit 2016 gibt es das von Birgit Goehlnich, Vertreterin der Obersten Landesjugendbehörden der FSK (Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft), und Rita Thies, Kulturdezernentin a.D., in Zusammenarbeit mit Simone Breitsch, Abteilungsleiterin für die Berufsfachschulen sowie interkulturelles Lernen, entwickelte Filmprojekt. Ziel dieses Projektes ist es, Respekt, Toleranz, Verständnis und Einfühlungsvermögen zu fördern und junge Menschen, auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes, verantwortungsbewusstes Leben zu begleiten. In diesem Schuljahr hatten vier Klassen der Schulze-Delitzsch-Schule, die seit 2014 Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage ist, die Gelegenheit, sich kritisch mit verschiedenen Lebensentwürfen auseinanderzusetzen. Die Schülerinnen und Schüler der HH-, BFB- und BFF-Klassen sahen im Murnau-Filmtheater verschiedene Filme zu den Themen Extremismus, Rassismus und Persönlichkeitsentwicklung, die im Rahmen des Deutsch- und Politikunterrichts vor- bzw. nachbereitet wurden.

Wie Brigit Goehlnich betont, sei Film das ideale Medium, um Identitätskonzepte zu bilden und Geschlechterrollen zu hinterfragen. Bei der Auseinandersetzung mit den Filmen ging es so auch immer wieder um die Frage „Was macht das mit dir?“. Filme unterstützen demnach die Identitätsbildung der Jugendlichen und wie der Politiklehrer Shkelzen Tahiri treffend sagte, helfen sie außerdem dabei, die Vielfalt aufzuzeigen und einen Perspektivwechsel zu ermöglichen.

Dabei polarisierte ein Film bei den jungen Menschen besonders – „Nur eine Frau“, ein Film, der den sogenannten Ehrenmord an der türkisch-kurdischen Berlinerin Hatun Sürücü behandelt. Bei den Schülerinnen und Schülern, von denen viele selbst muslimisch sind, löste der Film hitzige Debatten aus. Zur Abschlussveranstaltung kam dann der junge Schauspieler Rauand Taleb, der im Film den jüngsten Bruder spielt, der seine Schwester umbringt. Der junge Mann appellierte an eine weltoffene Haltung und betonte, dass der Film Diskussionen eröffnen solle. Zuletzt ermutigte er die Schülerinnen und Schüler ihren eigenen Weg in Deutschland zu gehen. Für die Klassen der SDS war die Anwesenheit des Schauspielers ein Highlight des Kinoprojektes,

 

da er mit seiner lockeren und schülernahen Art gut bei den Schülerinnen und Schülern ankam und für viele Fragen bereitstand. Hinterher nutzten einige Schülerinnen und Schüler auch noch die Möglichkeit, sich mit dem Schauspieler, den viele auch aus der Serie „4blocks“ kennen, fotografieren zu lassen.In einer geselligen Runde mit leckerem Fingerfood wurde das Filmprojekt schließlich für dieses Schuljahr beendet und die Veranstalter resümierten es als großen Erfolg. Wir danken den Initiatoren für die Gastfreundschaft und die
Ermöglichung solcher Veranstaltungen.

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