Am 6. September 2013 stattete die hessische Kultusministerin, Frau Nicola Beer, unserer Schule einen zweistündigen Besuch ab, um sich in Gesprächen mit der Schulleitung, Lehrern und Schülern ein Bild von den vielfältigen Aktivitäten, baulichen Gegebenheiten und aktuellen organisatorischen Themen zu verschaffen.
Frau Beer kam in Begleitung von Frau Dr. Mignon Löffler-Ensgraber, persönliche Referentin der Ministerin und von Frau Dr. Heike Gastl, persönliche Referentin des Staatssekretärs. Das Schulamt war durch Ulrich Hüffmeier vertreten. Sowohl Frau Gastl wie auch Herr Hüffmeier waren ehemals Lehrkräfte an der SDS.
Der hochrangige Besuch wurde von OStD Rainer Strack und der Schulleitung in Empfang genommen.
In der nachfolgenden Begrüßungsansprache vor dem Lehrerkollegium adressierte Herr Strack sodann die Problematik der Lehrerzuweisung, die zu Fehlallokationen bei großen FOS Klassen und im schrumpfenden Teilzeitbereich führt.
Frau Beer hob hervor, dass Ihr die Bedeutung der Berufsschulen aufgrund persönlicher Erfahrungen bekannt sei, auch wenn sie zu Unrecht ein Schattendasein führten. Sie betonte, dass zur Überwindung des Fachkräftemangels den Berufsschulen eine außerordentlich hohe Bedeutung in einem durchlässigen Bildungssystem beizumessen sei.
Bei dem anschließenden Rundgang besuchte die Ministerin alle Schülerunternehmen, um sich über deren Aufgaben und Tätigkeiten zu informieren:
Bei Pro Bio erläuterten ihr Jürgen Drieschmanns und seine Schüler die vollstufige Unternehmensorganisation, die Unterstützung durch den Förderverein sowie die externen Marketingaktivitäten, um den Bekanntheitsgrad zu erhöhen. Frau Beer erkundigte sich nach der Wettbewerbsfähigkeit, da ja biologisch erzeugte Produkte auch teurer angeboten werden müssten.
Auch beim Vorbeigehen an der Sweet Box konnte sich Frau Beer einen Eindruck von dieser Schülerfirma verschaffen.
Die Schüler von Global Net und Reiner Obst stellten der Ministerin die außerordentlich gute Ausstattung des Internet Cafés vor, die vom Förderverein vorfinanziert wurde und zurzeit mit 3-4 T€/a. zurückbezahlt wird. Frau Beer regte an, dass der Top Seller „Kaffee“ doch von Pro Bio bezogen werden könnte.
Beendet wurde der Besuch der Schülerunternehmen bei media & books. In einer eigenständig erstellten Powerpoint-Präsentation stellten drei Praktikanten das Leistungsspektrum dieser Firma dar, wobei der Schwerpunkt bei der Nutzung der Mediathek läge, während die Präsenzbibliothek weniger nachgefragt sei.
Auf dem Weg zum N-Gebäude war der Vorbeigang am E-Gebäude (glücklicherweise) nicht zu vermeiden. Herr Strack ergriff die Gelegenheit, der Ministerin den verwahrlosten Zustand dieses Komplexes, der ohne erhebliche Investitionen keiner Nachnutzung mehr zugeführt werden könne, drastisch zu verdeutlichen: Das alte Schulhaus habe besser den Namen „Bäh-Gebäude anstatt E-Gebäude“ verdient, so Herr Strack.
Auch das N-Gebäude, das sicherlich ein Schmuckstück darstellt, ist nicht frei von Problemen. Herr Strack demonstrierte der Ministerin die schlechte Akustik des Multifunktionsraums, so dass seine Nutzung wegen des Nachhalleffekts eingeschränkt ist. Dies gelte besonders im Sprachunterricht für Nicht-Muttersprachler. Frau Beer erfuhr von der Enge eines mit 30 Stühlen bestückten Klassenraumes, insbesondere aber auch von den erheblichen Mängeln der HKL Anlage (Heizung/Klima/Lüftung). Deren Behebung gestaltet sich problematisch, weil die ausführende Fachfirma zwischenzeitlich in Konkurs gegangen ist.
Im Neubau besuchte Frau Beer die Klasse 11BKf. Sie erkundigte sich nach der Neuordnung der Büroberufe. Peter Bingel wies auf Äußerungen von Behörden und des Handwerks hin, wonach mit dem neuen Berufsbild weniger ausgebildet werden könne als mit den bisherigen Berufsbildern. Er wies weiter darauf hin, dass es auch bei dem neuen Berufsbild sinnvoll sei, die Auszubildenden der Behörden des Frankfurter Ausbildungsrings – wie bisher die dort ausgebildeten Fachangestellten für Bürokommunikation – in der Schulze-Delitzsch-Schule zu beschulen.
Zum Abschluss des Rundgangs fand ein kleiner Stehimbiss in den Räumen von media & books statt, Pro Bio konnte mit dem Catering seine Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen.
In Einzelgesprächen mit Schülern und Lehrern konnte die Ministerin ihre Eindrücke vertiefen. Im Interview von Schülern der SDS-Newsline hob Frau Beer sehr positiv das große Engagement der Schüler und das vorbildliche Engagement der Lehrer hervor, wie es u.a. durch den Betrieb der vielfältigen Schülerfirmen zum Ausdruck kommt.
Herr Strack verabschiedete die Ministerin mit einem blau-gelben Blumenstrauß, dessen Farben natürlich nur der „Colorierung des Treppenhauses im A-Gebäude“ entlehnt seien und einem großen Bio Paket mit dem augenzwinkernden Hinweis, dass die Inhalte zur Erholung vom sicherlich anstrengenden Wahlkampf sehr wohltuend sind.
Für die SDS war der Besuch von Frau Beer ein guter Tag, ist es doch gelungen, ein lebendiges Bild vom Schulalltag und den projektbezogenen Aktivitäten zu zeichnen aber auch gleichzeitig wichtige Themen an der Spitze des Ministeriums zu platzieren.
Allen, die den Besuch geplant, organisiert und aktiv unterstützt haben, ein herzliches Dankeschön!
(Petra Hilbert)