Jung trifft Alt

Schülerinnen und Schüler tanzen und spielen sich in die Herzen der Altenheimbewohner

Kommunizieren, tanzen, musizieren, lachen im Seniorenzentrum Jan-Niemöller-Haus in Wiesbaden-Schierstein. Sechs Schülerinnen und Schüler der 12FOa11 haben am 24. April für 25 Heimbewohner ein abwechslungsreiches und buntes Nachmittagsprogramm gestaltet mit dem Ziel, Verständnis und Respekt zwischen jüngeren und älteren Menschen zu fördern und Vorurteile abzubauen.

Für die Vorbereitung und Organisation des Gartenfests haben sich Gizem Aktas, Bjanka Blazevic, Dennis Gil Paquito, Monika Ritan, Ceren Can und Katharina Weyershausen im Rahmen des Projektunterrichts im Fach Projektmanagement so richtig ins Zeug gelegt:

IMG_1901Der slawische Rundtanz „Ličo kolo“, begleitet von Flöten und Trommeln, wurde von einer kroatischen Volkstanzgruppe mit großer Begeisterung dargeboten. Sorahb Quayumi aus der 11er FOS spielte auf dem Keyboard das eher klassische „River Flows In You“ von Yirumo sowie „Seven Days“ von Craig David, der der Soul- und RnB-Szene zugerechnet wird. Beide Programmpunkte umrahmten den Kern der Veranstaltung: Im Gespräch zwischen den Heimbewohnern und den Projektmitgliedern, ihren Freunden, der Schulleitung mit den Herren Strack und Schweers, Kolleginnen Bailey und Strack, sowie der Tanzgruppe wurde die Gelegenheit genutzt, Alltagserfahrungen auszutauschen und Verständnis für die verschiedenen Sicht- und Denkweisen herzustellen – kurz, im Miteinander die Generationenkluft abzubauen. Und der Funke sprang über: Es wurde viel erzählt und gelacht, man kam sich näher.

IMG_1902Die Initiatoren der 12FOa11 konnten aber auch erkennen, dass im höheren Alter die Belas­tungsfähigkeit nachlässt, ein Mehr an Geduld und Nachsicht gefragt ist: So wurde das vorbe­reitete Bingo-Spiel kurzerhand abgesagt. Stattdessen wurde der ältesten Teilnehmerin ein prächtiger Blumenstrauß anlässlich ihres 101. Geburtstages von den Gratulanten der SDS überreicht. Dass diese rd. 80 Jahre jünger als die Jubilarin sind, wirft ein Schlaglicht auf die Dimension unserer Demographie und zeigt die Relevanz dieses Projekts.

Projektarbeit zur Vor- und Nachbereitung

Bei der thematischen Vorbereitung des Nachmittags wurden von der Projektgruppe Thesen über die Ursachen der Generationenkluft entwickelt:

„Viele alte Menschen haben Vorurteile und sagen, Jüngere seien oberflächlich, handysüchtig und nicht gesellschaftsfähig“ äußerte sich Weyershäuser. Konflikte zwischen Generationen basieren darauf, dass „Jüngere kein Verständnis für Alte haben, aber Alte oft vergessen, dass sie auch einmal jung waren“ meinte Blazevic. Und besonders beim Busfahren wird spürbar, wir sind gefühlt „getrennte Gesellschaften“ ergänzte Paquito.

Ob diese Annahmen stimmen und gegebenenfalls warum sie so bestehen, wurde mittels einer Umfrage unter den Heimbewohnern validiert, in der die Meinung der Senioren über die jüngere Generation erhoben wurde.

Das Ergebnis der Umfrage wird auf einer Plakatwand im Foyer der SDS veröffentlicht wer­den. Wir sind sehr gespannt.

Der Nachmittag war vom Wetter her trübe, hat aber dafür viel Sonne in die Herzen aller ge­bracht. Für die sehr engagierte und professionelle Vorbereitung sowie Durchführung danken wir dem gesamten Projektteam und allen freiwilligen Teilnehmern sehr herzlich. (Petra Hilbert)

 

Das Projektteam von links:Bjanka Blazevic, Monika Ritan, Ceren Can, Gizem Aktas, Katharina Weyershausen. Unten:Dennis Gil Paquito.

Das Projektteam von links:Bjanka Blazevic, Monika Ritan, Ceren Can, Gizem Aktas, Katharina Weyershausen. Unten:Dennis Gil Paquito.(Petra Hilbert)

Artikel Wiesbadener Tagblatt …

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