Landeskoordinationsstelle SOR dreht Video über SOR-SMC-Projektarbeit der SDS

Achtung vor den Anderen und vor dem Anderen, Toleranz gegenüber Mitmenschen und Neugier, um Neues zu erkunden: Das ist das Leitbild für den fairen Umgang miteinander in einer offenen, vorurteilsfreien Gemeinschaft. Um das zu erreichen und zu erhalten, gehören Wachsamkeit und Mut, die eigene Stimme zu erheben, wenn Mitmenschen zu Opfern gemacht, ausgegrenzt oder bedroht werden – dafür steht die Initiative Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage(SOR-SMC).
Um diese Werte im Schulalltag nachhaltig zu etablieren, bewarb sich die SDS als SOR-SMC Schule und erhielt im Juni 2014 als erste hessische Berufsschule die Urkunde von der bundesweiten Initiative der Stiftung Courage. Mit einer einzigartigen Energie und Kontinuität wurden seither rund 40 SOR-SMC Projekte in den verschiedensten Bereichen von Schulklassen der SDS aufgesetzt und umgesetzt. Unter anderen waren das Willkommensprojekt für InteA-Klassen, Spendenaktionen für kranke Kinder und Entwicklungsländer, Unterrichtsreihen zu Themen Kultur und Toleranz, interaktive Ausstellungen zu Grundwerten wie Selbstbestimmung, Gleichbehandlung und Demokratie, Aufklärung über (Cyber)mobbing, Filmprojekte zur Integrationsförderung von Migranten und Aufklärung über Formen und Gefahren des Rassismus und Antisemitismus. Viele dieser Projekte fanden außerhalb der Schulgemeinde statt, wie zum Beispiel ein gemeinsamer Auftritt mit dem SVWW im Stadion oder der Lauf gegen Rassismus in der Wiesbadener Innenstadt, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Bei etlichen Projekten wurden auch immer wieder andere Wiesbadener Schule mit einbezogen und für SOR-SMC geworben; dadurch konnte der Kreis der SOR-SMC-Schule erfolgreich erweitert werden.
Fünf Jahre überaus erfolgreiche SOR-SMC-Initiativen waren nur möglich Dank des unermüdlichen Einsatzes von Simone Breitsch, Susanne Vögtler, Johannes Fey sowie Ewald Bauer und mit der steten Rückendeckung von Rainer Strack. Mit ihren vielen Ideen und Aktivitäten haben sie die Grundwerte von vorurteilsfreiem Zusammenleben, Fairness und Toleranz in unserer Schulgemeinde nachhaltig etabliert. Gar nicht so einfach. Denn aufgrund der vergleichsweise kurzen Verweildauer von einem bis drei Jahren summiert die Zahl der Neuzugänge auf etwa 2.500 SuS, so dass in fünf Jahren rund 4.000 – 4.500 SuS mittelbar mit SOR-Themen in Berührung kamen.
Für die Landeskoordinationsstelle SOR war das Grund genug, die SDS als Best Practice-Musterschule für herausragende SOR-SMC Projekte auszuwählen und einen Filmbeitrag hierüber zu erstellen.
SDS gegen Diskriminierung, Mobbing und Gewalt

Das Vorhaben stieß natürlich auf sehr positive Resonanz bei Simone Breitsch, Abteilungsleiterin und zuständig für Interkulturelles Lernen: „Es freut mich ganz besonders, dass wir als Musterschule für das Video-Projekt „Best Practice“ ausgewählt wurden. So können wir erklären, wie wir es schaffen, trotz der Schwierigkeit der typischen kurzen Verweildauer der Schüler*innen (SuS) an Berufsschulen, SOR an unserer Schule zu leben und umzusetzen.“ Susanne Vögtler, Koordinatorin für SOR-SMC, ergänzte: „Wir haben über 2.000 SuS aus ca. 50 Nationen. Bei dieser Vielfalt der Nationalitäten und kulturellen Hintergründe ist es uns sehr wichtig, neben einem dauerhaften respektvollen Miteinander auch antirassistisch und couragiert im Schulalltag zu denken und zu handeln.“ Begeistert ergänzte Breitsch, dass auch „die Betriebe SOR unterstützen und die Berufsschüler*innen für das Video-Interview freistellten.“
Wir sind SOR – wir handeln fair!

Mit diesem SOR-Wahlspruch stimmte sich das Interview-Team auf den Video-Dreh ein. Mariam Al-Halabi (10BMb), Tamara Mustaha (11Ika), Sonja Nawabi (11BFB), Jamil Shirazi (11BFB), Florian Burkhardt 10VWa, Özlem Ersöz(11BFB), Mohamed Himmich(12Foa3), Christopher Knoop (10VWa), Fabian Schmölling (11VWb), Kubilay Zincir (11BFB) kommen aus unterschiedlichen Klassen und Berufsrichtungen. Da keiner von ihnen die „SOR-Geburtsstunde“ an der SDS miterlebt hatte, recherchierten sie fleißig, um auch Fragen aus der Vergangenheit beantworten zu können.
SOR-Landeskoordinator und Filmemacher Yanni Fischer

Herr Fischer von der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt ist Landeskoordinator aller Courage-Schulen in Hessen und unterstützt die Schulen bei ihren Projektarbeiten. „Wir sind sehr dankbar und froh, dass Herr Fischer uns bei allen SOR-Tätigkeiten exzellent mit Rat und Tat zur Seite steht“, hob Vögtler hervor.
Bei dem Filmprojekt zusammen mit unseren SuS ist Fischer verantwortlich für Regie, Kamera, Licht, Ton und Schnitt. Den Zweck des Films fasste er wie folgt zusammen: „Es geht darum, den Alltag von SOR-SMC abzubilden und den anderen Schulen ein Leitbild von gelebter Vielfalt zu geben. Der Film soll SuS motivieren, sich für die Gleichwertigkeit aller Menschen einzusetzen.“
Im Bericht über die SDS soll geschildert werden, wie die SuS damals motiviert wurden, „Ja“ zum Titel SOR-SMC zu sagen, warum sie hinter SOR-Projekten stehen und sich engagieren, welche Projekte bisher durchgeführt wurden und wie die Kontinuität der SOR-SMC Arbeit erhalten wird.
Fünf Jahre erfolgreiche SOR-SMC Schule. Neugierig geworden?

Sie wollen wissen, wie die Schulgemeinde der SDS im Schulalltag SOR-SMC verankert, danach lebt und handelt? Dann schauen Sie sich den Film der Landeskoordination Hessen an. Er wird Ende Mai online sein.
Der Link dazu folgt alsbald.
Wir danken dem Initiator Yanni Fischer, den Organisatoren Frau Breitsch und Frau Vögtler sowie dem gesamten Interview-Team für ihren Einsatz und die damit verbundene Arbeit.
Wir freuen uns auf viele weitere Jahre engagierter SOR-SMC Arbeit mit nachhaltigen und nachdenklichen Projekten, die von möglichst vielen teilnehmenden und beobachtenden SuS als Gewinn für ihr persönliches Wertefundament von Gleichberechtigung, Freiheit, Demokratie und Toleranz verbucht werden.
(Petra Hilbert)