Blitzentspannung vor der Klassenarbeit für bessere Noten

Gesundheitsförderung an der SDS

Biojoghurt statt Büffeln, Entspannen statt Einpauken, Laufen statt Lernen – ist das die neue Zauberformel für den Schulerfolg?

Nicht ganz. Aber die Zusammenhänge aufzuzeigen, warum gesunde Ernährung wichtig ist, Bewegung den Lernerfolg fördert und Entspannungsübungen die Konzentrationsfähigkeit erhöhen kann, war das zentrale Anliegen an den Gesundheitstagen der Schulze-Delitzsch-Schule am 11. und 12. März 2015, die sich damit der Aktion „Gesundheitsförderung im Hessencampus“ anschloss.

Jimmy Little und Andrea Wecker von der Bildungsakademie des Landessportbundes Hessen veranstalteten in sechs Schulklassen Workshops zu den Themen Konzentration, Spannung/Entspannung, gesunder Rücken, sowie Bewegungsübungen und –spiele. Ergänzend hierzu boten die SDS-Schülerfirmen besondere Speisen als gesunde Pausenverpflegung an. Der Abschluss am Nachmittag war eine Lehrerfortbildung, in der Jimmy Little den Lehrkräften zeigte, welche Bewegungsübungen in Lernphasen sinnvoll eingebaut werden können. Sie sollen als Multiplikatoren die Grundidee des „Bewegten Lernens“ anwenden und weitertragen.

blitzentspannung01Die Aktionstage begannen am 11. März 2015. Unsere Schülerfirmen hatten dazu besondere Pausenkost im Angebot, deren Zubereitung bereits viel Spaß machte. „Die Obstspieße waren der Renner bei den Schülerinnen und Schülern, während die Tomatensuppe mehr von den Lehrern gekauft wurde“ erzählt Viktoria Kosterina, Praktikantin im Bioladen ProBio. „Da man besser Lernen kann, wenn man Gesundes isst, bieten wir Joghurtbecher mit Obst und Müsli an“ erklärt Serkan Dogan, Praktikant vom Internetcafé Global Net. Und Abud Yacoub aus der 10VSc, der sich am Schulkiosk SweetBox eine Waffel mit Obstsalat holt, ist davon überzeugt, dass „gesunde Ernährung das Sprungbrett für einen motivierten Tagesablauf ist“.

blitzentspannung02Aber gesunde Ernährung alleine reicht nicht aus!

Am 12. März 2015 erläuterten beide Referenten des Landessportbundes in zwölf Unterrichtsstunden, wie wichtig Bewegung für das Lernen ist. Am Schulalltag der Klasse 10KMa mit ihren Unterrichts- und Pausenzeiten illustrierte Little, dass der „lange Sitzmarathon“ von dreimal 90 Minuten „der Friedhof der Konzentration ist“. Hinzu kommen Verspannungen von Hals, Schulter und Rücken, hervorgerufen durch die durchgängig angespannte Muskulatur beim aufrechten Sitzen, genannt „Dauertonus“. „Lieber Körper, Du musst mein geistiges Überleben sichern“ bat Little. Und er erklärte, wie das funktioniert: Konzentration- und Leistungsfähigkeit sei nur dann möglich, wenn unser Gehirn ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird, was das regelmäßige Lüften der Klassenräume dringend notwendig mache. Aber auch Bewegungsübungen führten dazu, dass mehr Blut und damit mehr Sauerstoff zum Gehirn gelangten, so dass Bewegungspausen während des Unterrichts die Lernfähigkeit verbessern. Wecker übte in ihrer Trainingseinheit mit den Schülerinnen und Schülern unterschiedliche Bewegungsabläufe mit An- und Entspannung der Muskulatur ein. Sie erklärte die Funktionsweise der Wirbelsäule, zeigte Übungen zum Vorbeugen von Rückenproblemen und hob hervor, dass „ das Grundbedürfnis Bewegung/Sport im Gehirn eines jeden Schülers abgespeichert werden sollte, um der natürlichen Trägheit des Menschen entgegenzuwirken.“ Begeistert von der Idee zeigt sich Pascal Brandenburg aus der BMf und ist bereit, täglich die Rückenübungen anzuwenden.

Blitzentspannt zur Klassenarbeit! Geht das? „Natürlich. Nutze die Zeit im Auto auf dem Schulweg, bei Rot an der Ampel“ sagte Little und demonstrierte, wie man mit progressiven Muskelan- und entspannungsübungen im Auto gelockert in der Schule ankommt und führte fort: „Denn wenn man Entspannungsinseln aufbaut, baut man auch Energiereserven auf.“

Diese inhaltsreichen und spannenden Gesundheitstage waren Teil der Kooperationsveranstaltung „Gesundheitsförderung im Hessencampus 2015“. Bei den Vorbereitungen und Absprachen wurde die Schulze-Delitzsch-Schule vertreten durch Jürgen Drieschmanns, der anschließend auch für die Umsetzung der Aktion an der SDS verantwortlich war. Unterstützt wurde er von Frau Busch, Frau Stewen, Herr Bork, Herr Hinek und Herrn Roth. Ihnen gemeinsam ein ganz herzliches Dankeschön!

Bleibt zu wünschen, dass der Multiplikatoren-Effekt durch die zusätzlich anwesenden Kolleginnen und Kollegen so groß ist, dass die Inhalte der Aktionstage in den Unterricht weitergetragen werden und sich das Verhalten von Schülerinnen und Schülern, als auch vom Lehrerkollegium nachhaltig in eine gesundheitsfördernde Richtung „bewegt“.

(Petra Hilbert)

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