12 Uhr mittags: Schulleiter Rainer Strack geht in den Ruhestand

Feierliche Verabschiedung nach 41 Jahren im Schuldienst

25. Juni 2019, mittags. Die Sonne steht hoch. Flimmernde Hitze. Das Gezwitscher der Vögel ist ver­stummt. Rund 160 Leute haben sich auf dem Marktplatz versammelt und warten angespannt auf das, was gleich kommen muss. Stille. Und dann schreitet er auf den Platz. Nur das Knirschen des Sandes unter seinen Sohlen ist zu hören. Er blinzelt in die Runde. Und dann plötzlich …

So könnte sich der Auftakt zu einem großen Showdown in einem Western lesen, in dem schließlich der unerschrockene Held ganz souverän schwierigste ausweglose Situationen bereinigt. Der Show­down ist gelungen, die Leute atmen erleichtert auf.

Unsere Geschichte geht aber anders; sie ist weit friedlicher und stimmungsvoller:

25. Juni 2019, 13.00 Uhr. Es ist ein wirklich heißer Tag, an dem sich 160 Gäste auf dem festlich herge­richteten Marktplatz, dem Pausenhof der Schulze-Delitzsch-Schule eingefunden haben. Es ist der Tag der Verabschiedung von Schulleiter Rainer Strack, der nach 41 Jahren aktiven Schuldienstes in den Ruhestand versetzt wird. Lockere freundliche Stimmung, als er den Schulhof betritt, um seine Gäste bei Fingerfood, Canapés und erfrischenden Getränken zu begrüßen. Und gekommen sind sie alle: Das gesamte Kollegium der SDS, die Schulleiter*innen der Wiesbadener Berufsschulen, Vertreter*innen des Schulamtes, der IHK und des SDS-Fördervereins, Freunde, Wegbegleiter und Herr Stracks Familie.

Nach dem kommunikativen Auftakt fand der formelle Teil der Verabschiedung im Rahmen einer aka­demischen Feier in der Pausenhalle statt.

Wenn ein Schulleiter verabschiedet wird, haben viele Leute was zu sagen. So auch bei Strack. Nach der Eröffnung durch Nicole Achzet standen insgesamt dreizehn Redner*innen aus dem Kollegen*innenkreis, vom städtischen und staatlichen Schulamt, Vertreter der Beruflichen Schulen Wiesbaden und der IHK am Rednerpult. Sie würdigten insbesondere seine Teamorientierung, Wertschätzung den Kollegen*innen gegenüber, seine Hilfsbreitschaft, die zupackende Art, die Entwicklung unserer Schule in personeller, baulicher und technischer Sicht sowie sein Organisationstalent und Verlässlichkeit. 

Musikalisch eingerahmt wurden die Laudationes von dem Schulchor der Werner-von-Siemens-Schule, mit Gitarre und Gesang von einer Schülerin aus dem Versicherungsbereich und ihrer Schwes­ter und den legendären SDS-Singers.

Der finale Showdown nahte, als am Ende der Beiträge Strack die Entlassungsurkunde von Frau Ute Stauch-Schauder entgegennahm und selbst seine letzte Dankesrede vor großem Publikum hielt.

Der Ausklang der Verabschiedung fand wieder auf dem ‚Marktplatz‘ statt, wo nach einer tollen Bal­lonaktion mit vielen Wünschen für Rainer Strack gemeinsam bei Kaffee, Kuchen, Sekt und Softdrinks gefeiert wurde.

Was bleibt nach elf Jahren erfolgreicher Schulleitertätigkeit? Der Held, also unser Herr Strack, hat ein zukunftsfähiges Städtchen, also unsere Schule, mit motivierten Bewohnern, also unsere gesamte Schulgemeinde, geformt und hinterlassen. Und nun zieht er weiter. Zusammen mit seiner Frau sucht er neue Herausforderungen mit seiner Familie und seinen Enkeln, beim Reisen und Genießen.

Hierfür wünschen wir ihm und seiner Frau viele spannende Erlebnisse, zuvorderst aber Gesundheit, Glück und Zufriedenheit.

Reden, Beiträge und Bilder – eine Chronologie

Get together

12 Uhr mittags. Alle Vorbereitungen sind getroffen. Es kann losgehen. 
Get together: Schulleiter Rainer Strack heißt seine Gäste mit Canapés , Sekt und kühlen Getränken auf dem Pausenhof willkommen.

Gäste und Laudatoren*innen

Die Pausenhalle war mit 160 Gästen bis auf den letzten Platz besetzt.

Nicole Achzet, stellvertretende Schullei­terin der SDS, begrüßte alle anwesenden Gäste und stimmte sie auf eine „vielsei­tige, bunte und ambitionierte Agenda“ ein. Lachend kündigte sie den ersten Pro­grammpunkt an: „Da Herr Strack mit Pauken und Trompeten an die SDS kam, soll er auch mit Posaunen und Trompeten verabschiedet werden.“ Das war auch das Stichwort zum Einsatz der Bläsergruppe der Werner-von-Siemens-Schule, die mit Trompeten, Tubas, Querflöten und Klarinetten für den ersten festlichen Höhepunkt sorgten.

Stadtrat Axel Imholz stellte Herrn Stracks Werdegang dar, die mit der Ausbildung bei der Stadt Wiesbaden be­gann. Ihr folgten Tätigkeiten als Lehrer, stellvertretender Schulleiter bis hin zum Schulleiter. Der Schuldezernent hob hervor, dass Strack “seit 2008 die SDS entwickelt und weitergebracht hat“ und befand „Sie halten die Zügel in der Hand mit dem Wissen, wen man mit ins Boot nimmt“. Zugleich lobte Imholz den Schulleiter als Netz­werkexperten. Dass die Menschen gerne mit ihm zu­sammenarbeiten erklärte Imholz damit, dass Strack be­rufliche Sachen ernst nähme, aber nicht bierernst, son­dern auch Spaß dabei hätte. „Sie werden fehlen“, sagte Imholz und schloss seine Rede mit Dankesworten für ihn und seine Leistungen.

Sie werden uns fehlen.“, sagte auch Christine Lutz, Geschäftsführerin der Aus- und Weiterbil­dung bei der IHK Wiesbaden, und dankte für Stracks pragmatische Zusammenarbeit für ihr ge­meinsames Ziel, Schüler*innen gut auszubilden. Sie lobte Stracks immerwährende Hilfsbereit­schaft, gerade im Berufsausbildungsausschuss der IHK, seine ausgewogenen Urteile und die Gewiss­heit, dass man auf seine Zusammenarbeit immer bauen konnte. „Sie haben die SDS in die Öffentlich­keit gebracht. Sie haben den Stil der SDS positiv geprägt.“ ergänzte Lutz abschließend

Peter Dietz vom Städtischen Schulamt ist Weg­begleiter von Rainer Strack. Mit kurzweiligen Anekdoten aus früheren gemeinsamen Zeiten im Rheingau und bei Wein, aber auch beim Lernen und Lehren zeichnete Dietz viele High­lights über gemeinsame Zeiten voller schöner Momente.

Als Vertreter der Schulleitungen der Beruflichen Schulen des Schulamtsbezirks sprach Dr. Peter Binstadt. „Dass wir Dich verlieren“, bedauerte Binstadt sehr. Denn ihn begeisterten immer „die intelligenten und pfiffigen Bemerkungen“ Stracks, die Binstadt sodann lebhaft an praktischen Beispielen erläuterte. An dem Ölgemälde ‚Die letzte Fahrt der Fighting Temeraire‘ des englischen Malers J. M. William aus dem Jahre 1839 erklärt Binstadt den Übergang vom aktiven Dienst in den Ruhestand, wie es das Gemälde symbolisiert, auf dem die HMS Temeraire zum letzten Ankerplatz geschleppt wird. 

Binstadt überreichte zum Dank Strack zwar nicht das Original von 1839 aber eine Kopie des Ölgemäldes.

Schulleiter zu sein ist ein toller Job“, zitierte Stefan Grieser vom Personalrat unseren Chef und ergänzte, dass er diesen Job dynamisch gestaltet habe: „Sie haben Spuren hinterlas­sen“, sagte Grieser und zählte auf: N-Gebäude, Umbau, Sanie­rung Klassenräume, Akustikdecken, E-Gebäude widerbelebt, neue Abteilungsleiterbüros, Einführung W-LAN, neue Pausen­halle und sanierte Toiletten. „Anpacken statt aufschieben“, so erklärte Grieser Stracks Handeln. Auch beim Personal war Strack ständig aktiv, hat versucht, gute Referendare zu halten. Unser heutiges Kollegium hat sich sehr verjüngt und das Schulleitungsgremium ist mit fünf Abteilungsleiterstellen komplettiert und effizient aufgestellt, lobt Grieser und er­gänzte: „Sie waren auch immer ein sicherer Hafen für Kol­leg*innen bei Problemen mit Schüler*innen. Auf Sie war Ver­lass“ und fuhr fort: „Sie hatten hohe Ziele, jetzt schicken wir Sie hoch hinaus“. Gemeinsam mit Doris Gerke übergab Grie­ser als Geschenk vom Kollegium eine Ballonfahrt über den von Strack so geliebten Rheingau.

Christian Weisbach vom Förderverein der SDS dankte Herrn Strack dafür, dass der Förderverein ihn „als wertschätzenden Partner“ hatte und hob Stracks Geschick hervor, Gelder zu akquirieren, wodurch viele Vorhaben erst finanziert werden konnten.

Religion ist Chefsache“, sagte Thomas Knögel, Leiter der Fachkonferenz Religion und hebt Stracks Wertschätzung für die Schulseelsorge und die Krisenseelsorge hervor. Zum Dank er­hielt er einen Korb gefüllt mit in der Bibel ge­nannten Kräutern und einem Wein aus Israel. Knögel wünschte ihm und seiner Frau Inge Strack Gesundheit und Gottes Segen.

Susanne Vögtler ( im Bild rechts), Koordinatorin von Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage (SOR-SMC), startete ihre Rede mit den Worten „Sie waren Unterstützer aller unserer Projekte“ und nahm Strack sodann anhand einer selbstgebastelten Foto­collage mit auf eine Zeitreise aller SOR-Aktivitäten. Abteilungsleiterin Simone Breitsch, verantwortlich für SOR-SMC, lobte Strack für seine Ideen und Sichtweisen, die die Planung und Weiterentwicklung von SOR-SMC in hohem Maße gefördert haben: „Du warst immer ein Ermöglicher, das war großartig.“ Zur Überraschung von Herrn Strack erhielt er im Anschluss eine Ehrenurkunde und wurde zum Ehrenmitglied von SOR-SMC ernannt.

Ulrike Stewen, Leiterin des Fachbereiches Versicherungen, dankte Strack für seine immerwährende Unterstützung mit einem kulinarischen Gutschein und überreicht ihm einen Versi­cherungsschein für ‚Risikofreies, unbeschwertes Kochen und Genießen‘. Neben dem örtlichen Geltungsbereich der Police erklärte sie den Versicherten Rainer und Inge Strack auch die versicherungstypischen Ausschlussklauseln im Kleingedruckten: „Ansprüche der Versicherten gegeneinander wegen Mängeln bei den Zutaten, den Rezepten und der Zubereitung sind bei Vorsatz und für alle Formen der Fahrlässigkeit ausgeschlossen.“

Für die gute Zusammenarbeit mit dem Fachbereich der IT-Berufe dankt Juliane Müller-Zenz dem Schulleiter mit einem kleinen Überraschungspaket, das unter anderem aus einer Schultüte und einem Buch zum Schreiben seiner Memoiren bestand.

Es fällt mir schwer, Dich gehen zu lassen.“ In ihrer Rede für das Schulleitungsteam zählte Nicole Achzet die vielseitigen Facet­ten von Stracks Schulleiterjob auf und hob hervor, dass er stolz sein könne auf die Verantwortung, die SDS geführt zu haben. „Du bist vorangegangen. Durch Deine Nähe, Präsenz im Lehrer­zimmer hast Du gezeigt, Du bist einer von uns. Du hast uns un­terstützt und immer zu uns gehalten.“ Sie lobte ihn als „begna­deten Redner“, dem niemand das Wasser reichen könne und ergänzte, dass er auch für Schüler*innen „immer die richtigen Worte gefunden“ habe. Achzet würdigte ihn als „erfahrenen“ Stundenplaner und Personaler, der „schnell  und fix Personal beschaffte“. Seine Unterstützung bei allen Projekten von Schü­ler*innen und Kolleg*innen illustrierte sie mit folgendem Bei­spiel: „Du hast immer Anteilscheine beim Junior Projekt gekauft und gleichzeitig den Schüler*innen gelehrt, mit dem Geld ande­rer Leute gut zu haushalten.“

Ehrenmedaille für Herrn Strack vom Schulleitungsteam. „Da Du gerne lobst, loben wir auch Dich“, so lautete ihr Motto. Zur Charakterisierung von Strack zählten die Abteilungsleiter*innen seine Eigen­schaften auf: Humorvoll, großzügig, fürsorglich, breitschultrig, lösungsorientiert, verständnisvoll, pragmatisch, passioniert, schnell. Als Gemeinschaftsgeschenk, zusammen mit den Damen des Sekre­tariats und dem Hausmeister, überreichte Nicole Achzet eine Schultüte voller erlesener Überraschun­gen, einem Zitronenbaum und als Hauptgeschenk einen Essensgutschein in der ‚Alten Försterei‘, den alle gemeinschaftlich einlösen werden. 

Er ist ein Eigengewächs des beruflichen Schulsys­tems“, begann Ute Stauch-Schaudervom Staatli­chen Schulamt RTKWI. Sie hob Stracks „besonders hohes Engagement“ und seine „ansteckende“  Fähigkeit hervor, zu begeistern „Die SDS war seine Schule“, so die Rednerin. „Seine Arbeit gestaltete er mit Humor und Kreativität. In Zeiten, als die Schulleitung nicht komplett besetzt war, glich er das durch hohes persönliches Engagement aus.“ Stauch-Schauder lobte Strack für die Übergabe der SDS mit einer vollständigen Führungsriege. Sie würdigte den Stellenwert der SDS als Ausbildungsschule und Stracks Förderung der Nachwuchskräfte. 

Am Ende ihrer Laudatio wurde es formell: Frau Stauch-Schauder dankte Herrn Strack im Namen des Landes Hessen für seine Ver­dienste im Schuldienst und als Schulleiter und übergab ihm die Entlassungsurkunde zur Versetzung in den Ruhestand nach § 33 HBG.

“Früher habe ich die Begrüßungsreden gehalten, heute ist es das Schlusswort“, sagte Schulleiter Rainer Strack. Er dankte für elf Jahre Tätigkeit an der SDS. Sein Dank rich­tete er an das Kollegium, die Schulleitungsmitglieder, die unermüdlichen Damen des Sekretariats einschließlich Frau Weber, ehemals Sekretärin an der FLS, von der er viel gelernt habe. Sein Dank galt auch dem Städtischen- und Staatlichen Schulamt, den Schulleiter*innen der Beruflichen Schulen Wiesbaden und des Rheingau-Taunus-Kreises, der IHK, der Handwerkskammer, den Betrieben und Behörden, die mit der SDS zusammengear­beitet haben, den Freunden und Wegbegleitern und nicht zuletzt seiner Familie und Ehegattin Inge Strack. „Ich hatte den schönsten Beruf auf Gottes Erdboden. Mein Wesen braucht Arbeiten im Team und das hat mich ge­stärkt“, so Strack. Der Grundstein, dass die SDS „die be­rufliche Ausbildung um berufliche Weiterbildungsange­bote ergänzen muss“, ist mit der Etablierung vom Europa­kaufmann und ECDL gelegt. „Ich gehe in der Überzeugung, dass die SDS gut aufgestellt ist für die Zukunft und wünsche Ihnen allen Glückauf.”

Musikalischer Rahmen

Das Schulorchestermit Schüler*innen der 8. Klasse der Werner-von-Siemens-Schule in Wiesbaden begeisterte mit seinen vier virtuos vorgetragenen Stücken das Publikum. Unter der Leitung ihres Lehrers Herrn Stefan Nostitz spielten sie klassische und moderne Titel.

Die Geschwister Magdalena und Gabriela Rados spielten und sangen das Lied „Can’t stop the feeling“ von Justin Timberlake. Bei ihrem Abschlussong “Take me Home, Country Roads” von John Denver sangen alle 160 Gäste gemeinschaftlich den Refrain mit:Country roads, take me home
 To the place I belong
 Schöner Rheingau, Mandelblüte
Take me home, country roads 
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We will rock the „Pausenhalle“. Die SDS-Singers brillierten mit flotten, fetzigen Songs, deren Texte individuell auf Strack zugeschnitten waren.

Outdoor – Aktivitäten

Vom Kollegium wurden viele Wünsche für Rainer Stracks Zukunft zusammengetragen. Sie wurden von Susanne Jung, Juliane Müller-Zenz, André Hoffmann und Sebastian Nargang vorgelesen, bevor die Ballons in den Himmel entlassen wurden.
Mit Kuchen, Kaffee, Sekt und erfrischenden Getränken wurde sodann weitergefeiert.
Ihnen Herr Strack ein herzliches Dankeschön für die tolle Bewirtung und Gastfreundschaft und noch einmal alles Gute. Wir werden Sie vermissen!

(Petra Hilbert)

Fotostrecke:

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