10 Jahre HĂŒbingen – Schatzsuche erfolgreich

Kompletter Fachbereich der FOS mit rund 500 SuS ĂŒbt sich im Teambuilding

 

In einem See mit sĂ€urehaltigem Wasser schwimmt ein Schatz, der von einem Team geborgen werden soll, ohne dass die Person, die den Schatz mit verbundenen Augen aus dem Wasser holen wird, sich an der SĂ€ure verletzt. Einziges Hilfsmittel: Ein Seil. Um die Aufgabe zu lösen, musste vom Team ein Plan zur Technik und zum Ablauf der Bergung entwickelt werden. Danach war das Verfahren an „Land“ auf seine DurchfĂŒhrbarkeit zu testen, der Plan gegebenenfalls anzupassen, erneut auszuprobieren und dann wurde es ernst: Etwa 8-10 SchĂŒlerinnen und SchĂŒler (SuS) an jedem Ende spannen das Seil ĂŒber den See. An dem Seil hĂ€ngt mit verbundenen Augen ein Mitglied des Teams, mit den Beinen ĂŒber Kreuz und einer Hand am Seil; der freie Arm weist nach unten zur WasseroberflĂ€che. Das Team an Land muss das Seil straff halten und es in genau der Höhe ĂŒber dem Schatz pendeln, so dass die bergende Person die SĂ€ure nicht berĂŒhren wohl aber den Schatz greifen kann. Und am Ende waren alle vier Teams dabei erfolgreich.

Die Schatzsuche im imaginĂ€ren SĂ€ureteich war nur eine der vielfĂ€ltigen Aufgaben und AktivitĂ€ten, die die SuS der FOS mit ihren Teams zu meistern hatten. In drei Sequenzen, mit jeweils vier 11er- und vier 12er-Klassen, nehmen alle rund 500 SuS der FOS mit 27 LehrkrĂ€ften an den jeweils 3-tĂ€gigen pĂ€dagogischen Klassenfahrten vom 20.08. bis 07.09.2018 nach HĂŒbingen teil. FĂŒr Veranstaltungschampion Stefan Grieser, der seit 2009 die HĂŒbingenfahrten begleitet, ist das 10-jĂ€hrige JubilĂ€um ein besonderer Ansporn. „Die Organisation macht mir Freude und ich bin glĂŒcklich, wenn SuS und KuK (Kolleginnen und Kollegen), die jeweils drei Tage zusammenarbeiten, hinterher sagen, „ich habe viel mitgenommen“.

FĂŒr die 11er-Klassen stehen verschiedene Outdoorprogramme unter Anleitung von sogenannten Teamern, selbstorganisiertes Kochen und Essen, abends Spiele, Lagerfeuer mit Stockbrot, Olympiade und Klassenreflexion im Mittelpunkt. Die pĂ€dagogischen Ziele sind laut Grieser die „Teamentwicklung, StĂ€rkung der Klassengemeinschaft, produktives Lernen und den SuS einen guten Start an der SDS (zu) ermöglichen.“

Das pĂ€dagogische Ziel bei den 12er-Klassen, erlĂ€uterte Grieser, „liegt in der Kristallisation von Zielen und deren Umsetzung mit Blick auf das Abitur, in der Horizonterweiterung und im vertiefenden Kompetenzerwerb fĂŒr die SuS“. Es gehe auch um gemeinsame Erlebnisse, die die emotionale Bindung zur SDS schĂŒfen. Die SuS sollen, so Grieser, „bleibende Erinnerungen aus der Schulzeit mit­nehmen“. GeĂŒbt und erworben werden diese FĂ€higkeiten beispielsweise im Kletterpark, beim Bo­genschießen, durch Töpfern & Speckstein oder Feuerexperimente.

Das, was einem Außenstehenden auf dem ersten Blick als Event und Entertainment erscheinen mag, beinhaltet in Wirklichkeit anspruchsvolle und ernste pĂ€dagogische Ziele, die in einem fĂŒr viele neuem Erfahrungsumfeld vermittelt und selbst erarbeitet werden.

Schulleiter Rainer Strack, der sich bei einem Besuch am 21.08. in HĂŒbingen von der Organisation, der Unterbringung und den AktivitĂ€ten ein Bild machen konnte, war davon begeistert. Neben dem gepflegten Zustand der Anlage beeindruckte ihn vor allem, „dass die SuS ĂŒber lange Phasen an der Lösung eines Problems arbeiten, ohne Ablenkung zu erfahren“ und hob die Möglichkeiten hervor, dass „der Lehrer aus der zweiten Reihe beobachtet und somit RĂŒckschlĂŒsse fĂŒr die kommende Arbeit im Unterricht ziehen kann, wĂ€hrend die Teamer die FĂŒhrung der SuS ĂŒbernehmen.“ Sein ResĂŒmee war eindeutig: „HĂŒbingen hat einen professionellen Charakter. Herr Grieser leistet dort besondere Arbeit.“

„Der Aufenthalt soll fĂŒr SuS bewirken, dass sie sich kennenlernen und dass Teambildungsprozesse initiiert werden. Sie sind auf einem guten Weg. Denn in einer anderen Umgebung Probleme spiele­risch zu lösen und durch Reflexion dieser Prozesse, kann man fĂŒr den Unterricht und fĂŒr das private Leben lernen“, fasste Inge Strack zusammen.

Die Vielfalt der abwechslungsreichen Programmpunkte fand große Resonanz bei den SuS und KuK.

Dilara Arslan, SchĂŒlerin der 11FOSa10, sagte nach erfolgreichem Fischen des Schatzes aus dem SĂ€ureteich stolz: „Ich spĂŒrte Leistungsdruck, hatte aber Vertrauen zu meinen Gruppenmitgliedern und bin nun erleichtert, dass es geklappt hat.“

Weitere Erkenntnisse und EinschĂ€tzungen der SuS gab es fĂŒr die AktivitĂ€ten ‚Weg durch die Eis­schollen‘, ‚Der heiße Draht‘ oder das ‚Schienen-Murmelspiel‘: „Laufen auf gut GlĂŒck war schlecht, wir hĂ€tten organisierter vorgehen mĂŒssen.“ „Plan und Struktur waren wichtig; alle Ideen sammeln und dann gemeinsam ĂŒberlegen“, Ă€ußerten sie euphorisch.

Bereits am zweiten Tag konnte Rita Hillebrandt-Zienecke, Lehrerin einer 11erFOS-Klasse feststellen: „WĂ€hrend gestern SuS mit allem zufrieden waren, ist heute eine andere Dynamik vorhanden.“ Und Referendar Falko Kaufmann war „beeindruckt, wie unterschiedlich Klassen sind und wie sich Eigendynamiken entwickeln.“

Strukturiertes Planen, Teamarbeit, gemeinsame Erfolgs- und Misserfolgserlebnisse, Selbstreflexion, Ziele setzen und verfolgen zur StĂ€rkung der eigenen Sozialkompetenz und Persönlichkeit – das sind SchĂ€tze, die jede Teilnehmerin und Teilnehmer in HĂŒbingen finden und heben kann.

Stefan Grieser und allen 27 LehrkrĂ€ften gebĂŒhrt grĂ¶ĂŸte Anerkennung und Dank fĂŒr die phantastische Organisation, das tolle Programm und ihr herausragendes Engagement fĂŒr die SuS der FOS-Klassen, das in Wiesbaden einzigartig ist.

(Petra Hilbert)

 

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